Macht/losigkeit von Kunst.

Zur aktuellen Situation auswärtiger Kulturpolitik am Beispiel Chicago

Vortrag und Gespräch mit Dr. Leonhard Emmerling

Der Kreisverband Bündnis 90/Die Grünen Neckar-Odenwald sowie der Kunstverein Neckar-Odenwald laden ihre Mitglieder und die interessierte Öffentlichkeit zu einem Vortrag von Dr. Leonhard Emmerling ein.

Das Goethe-Institut ist das offizielle Institut für die Außenkultur- und Bildungspolitik der Bundesrepublik Deutschland – mit mehr als 160 Niederlassungen in 90 Ländern. Doch was bedeutet Außenkultur- und Bildungspolitik eigentlich? Warum ist sie für eine werteorientierte Außenpolitik von Bedeutung? Welche Vorstellungen von Kultur prägen sie?

Zu diesen Fragen wird Leonhard Emmerling, seit 2021 Leiter des Goethe-Instituts in Chicago,
am 17. Dezember um 17.00 Uhr im Café Salz & Zucker in Mosbach (Oberer Mühlenweg 11) Stellung nehmen.

Er erläutert die Leitlinien der Arbeit des Goethe-Instituts und beleuchtet die Herausforderungen der auswärtigen Kulturpolitik – auch vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Situation in den USA. Chicago gilt seit Jahren als einer der zentralen Schauplätze im innenpolitischen Konflikt, den Donald Trump gegen gesellschaftliche und kulturelle Opposition führt; zuletzt wurden mehr als tausend Nationalgardisten in die Stadt entsandt. Gerade Kunst- und Kulturschaffende geraten dort verstärkt in das Visier politischer Angriffe – ein Umstand, der die Frage nach der Rolle und dem Schutz von Kultur im internationalen Kontext besonders dringlich macht.

Leonhard Emmerling ist (auswärtiges) Mitglied des Kreisverbands von Bündnis 90/Die Grünen Neckar-Odenwald und hat sich jüngst mit einer Publikation zu Hannah Arendt in die Debatten um politische Verantwortung, Öffentlichkeit und Freiheit eingebracht.

https://www.goethe.de/prj/geg/de/thm/han/27052621.html

Nach Studium von Kunstgeschichte, Literatur- und Musikwissenschaft sowie Christliche Archäologie in Heidelberg und Promotion war er an verschiedenen Museen tätig, später leitete er die St Paul St Gallery an der Auckland University of Technology in Neuseeland und kuratierte 2009 den neuseeländischen Pavillon auf der Biennale von Venedig. Seit 2010 arbeitet Emmerling für das Goethe-Institut – zunächst als Bereichsleiter Bildende Kunst in München, dann als Leiter der regionalen Programmarbeit Südasien in New Delhi, seit 2021 in Chicago. Er veröffentlichte zahlreiche Kataloge und Bücher zu Kunst nach 1945 und zu Ästhetik.

Die gemeinsame Veranstaltung bietet die Gelegenheit, mit einem international erfahrenen Experten und Zeitzeugen des Kulturkampfes in den USA über die Bedeutung von Kunst und Kultur in einer zunehmend polarisierten Welt ins Gespräch zu kommen.

Wir laden herzlich dazu ein.