Berliner Notizen von Charlotte – August 2021

Liebe Freundinnen und Freunde,

der Wahlkampf geht in die heiße Phase. Jetzt heißt es noch einmal: Kräfte sammeln und auf das Wesentliche besinnen. Worum geht es? Vor allem darum, dass die Klimakrise keinen Aufschub mehr zulässt. Entweder wir stellen in den kommenden Jahren die Weichen auf Klimaneutralität oder es droht uns – und vor allem den nachfolgenden Generationen – ein dramatischer Schwund der Lebensgrundlagen. Die Wähler:innen entscheiden, wem sie unser Land und die Zukunft unserer Kinder und Enkel anvertrauen wollen.

Die meisten wissen die extremen Wetterereignisse, verheerende Überschwemmungen und zerstörerischen Waldbrände dieses bald endenden Sommers richtig zu deuten. Sie wissen, dass wir das Klima jetzt schützen müssen. Sie wissen, dass das Pariser Ziel, die Erderwärmung auf möglichst 1,5 Grad zu begrenzen, mehr ist als ein beliebiger Meilenstein. Wir müssen sie nun daran erinnern, dass wir 1,2 von diesen 1,5 Grad bereits erreicht haben. Und daran, dass wir GRÜNE die Partei des Klimaschutzes sind. Auf diesem Gebiet bringen uns die Menschen Vertrauen entgegen. Wir müssen die Klimakrise in den Mittelpunkt der politischen Auseinandersetzung rücken.

Klimaschutz ist auch ein Gerechtigkeitsfaktor. Erstens ist es ungerecht, unseren Nachkommen eine Welt zu hinterlassen, die in einem schlechteren Zustand ist, als sie uns selbst übergeben wurde. Als Vorsitzende der Kinderkommission des Bundestags habe ich die Auswirkungen von Klimakrise und Umweltzerstörung auf Kinder und Jugendliche ins Zentrum meiner Arbeit gestellt. Klar ist: Die jungen Menschen von heute haben den geringsten Anteil an den Ursachen der Klimakrise, sie wissen aber, dass sie die Folgen in ihrer ganzen Wucht erleben werden. Zweitens haben wir die Konzepte, Klimaschutz und Wohlstand miteinander in Einklang zu bringen. Wir achten darauf, beim Schutz der Lebensgrundlagen neue Ungerechtigkeiten abzuwenden und alte zu überwinden. Darum geht es bei der Klimaschutzwahl am 26. September.

Auch in anderen Fragen geht es um Gerechtigkeit. Wir vergessen nicht, dass die Regierungsfraktionen von Union und SPD eine Parität auch im nächsten Parlament verhindert haben. Obwohl wir die Mehrheit der Bevölkerung stellen, werden wir im 20. Bundestag wieder eine Minderheit sein. Parität gibt es nur mit uns. Wir sind die Partei der Gleichberechtigung.

Angesichts von Corona hat sich außerdem wieder gezeigt, wie schnell Kinderrechte in den Hintergrund gedrängt werden. Um dem entgegenzuwirken, ist eine Absenkung des Wahlalters unausweichlich. Wir sind die Partei, die sich dafür einsetzt. Wir wollen junge Menschen beteiligen – an Wahlen und darüber hinaus generell an Entscheidungen wie etwa über Corona-Maßnahmen. Kinder und Jugendliche sind die besten Expert:innen in eigener Sache. Meinen Vorsitz in der Kinderkommission habe ich dafür genutzt, ihnen Gehör zu verschaffen. Damit die Möglichkeiten zur Beteiligung zunehmen, braucht es uns GRÜNE. GRÜN macht den Unterschied.

Noch ein Punkt: Warum hat uns die selbsternannte „Alternative“ für Deutschland mit dem Faschisten Höcke zur politischen Hauptgegnerin erklärt? Weil wir es sind! Wir sind die Partei der offenen, bunten, menschenfreundlichen, demokratischen, friedlichen Gesellschaft. Neben der Dringlichkeit des Klimaschutzes ist das sicherlich einer der Hauptgründe dafür, dass wir immer mehr werden. Der Mitgliederrekord unserer Partei erreicht auch unsere Kreisverbände in Main-Tauber und Neckar-Odenwald. Lasst uns diese Stärke nutzen, um auch einen Wähler:innen-Rekord einzufahren.

Mit grünen Grüßen aus Berlin

Eure Charlotte