Kleine Kommune – groß im Klimaschutz?

Die Grüne Liste Haßmersheim hat am 24.1.2024 zum dritten Mal in der Reihe „Grüne vor Ort“ zum Austausch in den „Ritter“ in Haßmersheim eingeladen. Diesmal hat Anton Fleischmann, Klimamanager in Eberbach und Mitglied des Kreistags für die Grünen im Neckar-Odenwald-Kreis, über „Kleine Kommune – groß im Klimaschutz? Wie auch kleine Kommunen Klimaschutz voranbringen können“ referiert.

Fleischmann versteht in erster Linie seine Aufgabe darin, die Bevölkerung optimal zu informieren und so transparent zu sein, dass Klimamanagement sich in die Bereiche Bildungsauftrag, Ausbau der Erneuerbaren Energien, Implementierung der Klimaanpassungsmaßnahmen, der Mobilität sowie der Gebäudesanierung gliedert.

Da der Klimawandel viele Gesichter zeigt, seien es Trockenheit und Dürre, Hoch- und Niedrigwasser, Hagel- und Starkregen, Hitze, Stürme und Waldschädigungen u.a., müssen Klimaschutzkonzepte erarbeitet, eine CO2-Bilanz erstellt, energetisches Gebäudemonitoring ausgewertet, eine Wärmeplanung erstellt werden, um nur die wesentlichen Aufgaben eines kommunalen Klimamanagements zu nennen. Schließlich ist es auch die Aufgabe des Managements sich mit der Stadtverwaltung, den Bürger*innen und den Unternehmen und Einrichtungen in der Kommune zu vernetzen. Dies geht alles aber nur unter der Bedingung, dass die Bürgerinnen in der Kommune aktiv mitmachen. So ist das Gebot der Stunde ein Bürgerbeteiligungskonzept, denn ohne sie geht gar nichts.

Desweiteren erläutert Anton Fleischmann, woher und wie Gelder und Zuschüsse für die Umsetzung der Klimaanpassungsmaßnahmen akquiriert werden können. Es gibt viele Töpfe auf Landes- oder Bundesebene anzuzapfen, die helfen, die Klimaziele zu verwirklichen. Aber Fleischmann wendet ein, dass in einer kleinen Kommune, wie hier in Haßmersheim, auch Aufträge vergeben werden können, da eine Person, ob in Voll- oder Teilzeit dies nicht alles allein bewältigen kann.

Schließlich hängen die Klimaanpassungsmaßnahmen vom Mitmachen ab. Wenn die Bürgerschaft mitgenommen, rechtzeitig informiert wird und aufgeschlossen ist, die Herausforderungen der Zukunft heute zu erkennen und dagegen zu steuern, kann es gelingen, den CO2-Ausstoß drastisch zu verringern, damit das Pariser Klimaziel von 1,5° C eingehalten werden kann.

Um bei sich selbst anzufangen, untersucht Anton Fleischmann seinen eigenen ökologischen Fußabdruck und stellt dabei fest, dass auch er das Soll von maximal 1 t CO2 pro Jahr weit überschreitet. Der bundesweite pro Kopf CO2-Fußabdruck beträgt allerdings 10,5 t pro Jahr und setzt sich aus 2 t CO2 Wohnen (19 %), 0,5 t Strom (5 %), 2,2 t Mobilität (21 %), 1,8 t Ernährung (17 %), 2,9 t sonstiger Konsum (27 %) und 1,2 t öffentliche Infrastruktur (11 %)zusammen.

Im Anschluss an den Vortrag stand Anton Fleischmann noch lange Zeit Rede und Antwort auf die vielen Fragen der Anwesenden. Zum Schluss gab es von Anna Leischner und Thorsten Ringwald noch Geschenke aus heimischer Produktion.