Gegen die Coronaflaute im Weihnachtsgeschäft: Landtagskandidatin ruft zur Unterstützung regionalen Handels auf

Die Fußgängerzone in Mosbach bleibt in diesen Tagen weitgehend leer. Vereinzelt laufen Menschen mit Mundschutz und Einkaufstasche durch die Straßen. An der großen Krippe oder den adventlich geschmückten Schaufenstern bleibt kaum jemand stehen. Beim Anblick der Einkaufsstraßen kann man bereits erahnen, wie es den regionalen Einzelhändlern im diesjährigen Weihnachtsgeschäft geht. Die Landtagskandidatin Amelie Pfeiffer kam bei einer Einkaufstour mit einigen von ihnen ins Gespräch.

„Die Zeiten sind hart“ erzählt Christoph Simon, Geschäftsinhaber vom Naturhaus, das im letzten Jahr in der Mosbacher Innenstadt eröffnet hat. Nach dem ersten Lockdown seien nur wenige Kunden zum Einkaufen vorbeigekommen, im September wurde es etwas besser, aber dann kam der nächste Teil-Lockdown. Jetzt hoffe er auf das Weihnachtsgeschäft. „Für junge Geschäfte, die nicht über langjährige Stammkundschaft verfügen, ist der Rückgang Kundenzahlen besonders dramatisch“, weiß Amelie Pfeiffer. Bei ihren Weihnachtseinkäufen setzt die Landtagsabgeordnete weiterhin auf den regionalen Handel: „Amazon kommt mir nicht in die Tüte“, lacht sie und lässt sich lieber von Christoph Simon beraten. Schließlich entscheidet sie sich für einen Damenblazer aus Biobaumwolle – in knalligem grün versteht sich.

„Der Schutz der regionalen Wirtschaft ist eine wichtige Aufgabe in der Corona-Krise,“ so Pfeiffer. „Wir sehen, wie sich kleinere Produzenten, Dienstleister und Händler an die neue Situation anpassen und digitale Beratung, Lieferservice oder Online-Shops anbieten. Der regionale Handel hat sich den neuen Herausforderungen in kürzester Zeit angepasst und damit mehr Flexibilität bewiesen als anonyme Online-Riesen, die hier in der Region nicht mal Abgaben zahlen. Jetzt gilt es unsere Nahversorgung zu unterstützen und lokal einzukaufen oder Take-away-Angebote zu nutzen. Mit unserem Konsumverhalten können wir das Überleben etlicher Arbeitsplätze sichern und die Wirtschaft unserer Region schützen.“

Zwei Straßen weiter im Weltladen Mosbach zieren weihnachtliche Produkte aus aller Welt die Regale. Auch hier steht der faire Handel im Zentrum der Philosophie: „Diejenigen, die mit uns Geschäfte machen, sollen auch davon leben können“, betont Angelika Sauler. Sie ist eine von 25 ehrenamtlichen Mitarbeitenden und weiß die eine oder andere Geschichte zu den handgemachten kunstvollen Produkten zu erzählen. Ins Gespräch mit der Landtagskandidatin kommt Sauler vor einem Regal, in dem sich Geschirr aus Südafrika stapelt. Pfeiffer, die selbst einige Jahre mit ihrer Familie in Botswana gelebt hat, freut sich über die leuchtend-bunten Farben. „Bei diesen schönen Unikaten werde ich immer wieder fündig. Da habe ich meine Weihnachtsgeschenke schnell beisammen. Ich finde es wichtig das regionale Angebot fairer und natürlicher Produkte, wie sie hier erhältlich sind, als Kundin zu unterstützen.“

Auch im Spielwarengeschäft Dunz wird Beratung großgeschrieben. Dank ihr lässt sich hier so mancher Schatz entdecken, der in den großen Onlinekatalogen schnell übersehen wird. „Hier wurde ich auf die erdölfreien Bausteine aus ökologischem Kunststoff aufmerksam gemacht“, erzählt Pfeiffer. „Sie bestehen hauptsächlich aus Mais – eine echte Alternative zu konventionellen Bausteinen!“ Mit gebotenem Abstand aber herzlich verabschiedet sich Pfeiffer und zieht weiter durch die adventliche Innenstadt. Annas Unverpackt-Laden ist ihr nächstes Ziel, in dem sie noch eine alte Teedose befüllen lassen will. „Dann kann Weihnachten kommen“ ruft sie, bevor sie sich mit vollen Einkaufstüten auf den Weg macht.