Leserbrief: DHBW 28. Oktober 201922. November 2020 In den letzten Tagen hätte man leicht den Eindruck gewinnen können, die DHBW Mosbach stehe kurz vor dem Zusammenbruch. Dieser ideologische Alarmismus ist jedoch fehl am Platz. Die DHBW Mosbach leistet in Forschung und Lehre Hervorragendes, wir Grüne im Neckar-Odenwald-Kreis wissen das und stehen voll hinter ihr. Anscheinend sind wir aber als einzige politische Vereinigung sicher, dass unsere Duale Hochschule durch qualitativ hochwertige Ausbildung ihre Unternehmenspartner weiterhin davon überzeugen wird, Studierende nach Mosbach zu bringen. Keine Illusionen sollten man sich aber darüber machen, dass der Standort Mosbach mit der Finanzierungsmacht von milliardenschweren Finanziers anderswo nicht wird mithalten können. Sollten diese zu der Überzeugung gelangen, dass die Konkurrenzschutzklausel für die Entwicklung des Standorts Heilbronn hinderlich ist, werden sie private Hochschulen ins Leben rufen. Was passiert, wenn Herr Schwarz im Hinblick auf das staatliche Hochschulwesen zu ganz eigenen Auffassungen gelangt, können wir heute in Gestalt des Heilbronner „Bildungscampus“ bestaunen. Wir Grüne wollen Hochschulen, die in der Demokratie von Privatinteressen unbeeinflusst vom Staat entwickelt und getragen werden. Superreiche sollten sich durch ihren nach Leistungsfähigkeit angemessenen Beitrag am Steueraufkommen an der Finanzierung des Hochschulwesens beteiligen. Angesichts der unaufhaltsamen Digitalisierungswelle in der Berufs- und Ausbildungswelt müsste eigentlich allen Beteiligten klar sein, dass eine starre Schutzklausel auf Dauer keinen Schutz bietet, sondern zu einem Dammbruch in Richtung Privatisierung von Hochschulbildung führen wird. Wir hingegen setzen darauf, dass Lehrende und Studierende in Mosbach beim Qualitätswettkampf der Köpfe mit jeder anderen DHBW mithalten können, denn nur so werden in Zukunft Standorte gesichert. Es geht um Spezialisierung und Unterscheidbarkeit von Standorten in derselben Region, nicht darum, sich gegenseitig die Studierenden abzujagen. Wahltaktische Scharfmacherei, dogmatische Wortwahl und parteipolitische Instrumentalisierung vor den anstehenden Gesprächen schaden der DHBW Mosbach. Starre Verbote sind nicht die Sache von BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN, wir setzen aufs Gestalten von entwicklungs- und zukunftsfähigen Lösungen. Andreas Klaffke, Mosbach, Kreisvorsitzender BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN im NOK