Die Bundestagsabgeordnete Charlotte Schneidewind-Hartnagel (Bündnis 90/Die Grünen) hat kritisiert, dass die Gesellschaft die wichtige Leistung pflegender Angehöriger zu wenig anerkennt und unterstützt. „Die rund fünf Millionen pflegenden Angehörigen in Deutschland decken bis zu 75 Prozent die Versorgung pflegebedürftiger Menschen ab. Sie sind damit eine starke Säule unserer Sorgekultur „, erklärte die Politikerin aus dem Wahlkreis Odenwald-Tauber anlässlich des Internationalen Tags der Pflegenden am 12. Mai.
Um diese Rolle zu würdigen und die pflegenden Angehörigen zu entlasten fordert die zeitpolitische Sprecherin ihrer Bundestagsfraktion eine Umsetzung der grünen PflegeZeit Plus. „Wir wollen pflegende Angehörige dabei unterstützen, Menschen in Familie, Freundeskreis oder Nachbarschaft zu helfen, ohne mit den Kosten und der Belastung durch das Zusammenspiel von Pflege und Erwerbsarbeit allein zu bleiben oder ihre Berufstätigkeit zu unterbrechen.“
Nicht erst seit der Corona-Pandemie ist Pflegearbeit für viele Menschen ein Kraftakt. Studien zeigen, dass die Belastung in den letzten Jahren zugenommen hat. „Es sind immer noch zum weitaus größten Teil Frauen, die unbezahlte Sorge- und Pflegearbeit übernehmen“, kritisierte die Politikerin, die auch dem Familienausschuss des Bundestags angehört. „Sie nehmen dafür Verdienstausfälle, langfristige Einkommenseinbußen und geringere Rentenansprüche in Kauf. Deswegen wollen wir mit der PflegeZeit Plus dazu beitragen, dass sich die Sorgearbeit auf mehreren Schultern verteilen kann. Unser Vorschlag zielt auf mehr Zeitsouveränität, partnerschaftliche Aufteilung und finanzielle Absicherung für die pflegenden Angehörigen.“
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