Berliner Notizen von Charlotte – März

Liebe Freundinnen und Freunde,

der März 2020 hat vieles verändert. Das neuartige Coronavirus wirbelt unseren Alltag durcheinander. Meine Gedanken sind zuallererst bei all denen, die selbst oder deren Angehörige an Covid-19 erkrankt sind. Leider haben wir auch Tote zu beklagen. Wir müssen daraus die Entschlossenheit ziehen, die weitere Verbreitung des Coronavirus aufzuhalten. Das geht am besten, indem wir unsere sozialen Kontakte auf ein absolutes Minimum reduzieren. Bitte haltet Euch alle an die gemeinsamen Regeln von Bund und Ländern, um Ansteckungen zu vermeiden.

So gewinnen wir Zeit, um den Schutz besonders gefährdeter Gruppen vorzubereiten, die Kapazitäten in Kliniken zu erhöhen und eine Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden sowie Medikamente und Impfstoffe weiterzuentwickeln. Den Menschen, die in der Gesundheitsversorgung arbeiten, sind wir diese Solidarität – und großen Dank für ihre wertvolle Arbeit – jetzt schuldig. Informationen über das Coronavirus und Möglichkeiten, anderen zu helfen, findet Ihr hier.

Wir brauchen jetzt Solidarität mit denen, die besonders von den Veränderungen durch den Coronavirus bedroht sind. Die Gesundheitsversorgung steht im Mittelpunkt. Doch es geht auch um den sozialen Zusammenhalt und den Erhalt der Wirtschaftskraft. Der Bundestag hat beschlossen, die Wirtschaft mit 750 Mrd. Euro zu unterstützen (davon 156 Mrd. Euro neue Schulden). So soll die Bundesregierung mit staatlichen Beteiligungen ungewollte Übernahmen großer, einheimischer Unternehmen verhindern können. Für mittelgroße Firmen ist ein unbegrenztes Kreditprogramm über die KfW angelaufen. Kleinstbetriebe, Selbstständige, Künstlerinnen, Heilpraktikerinnen oder Hebammen können Überbrückungshilfen bei Liquiditätsengpässen bekommen. Und Unternehmen können leichter Kurzarbeitergeld beantragen.

Jetzt gilt es, den Fokus auf die Bedürftigsten zu legen. Einkommen und Arbeitsplätze müssen gesichert werden, die Betreuung und Bildung von Kindern muss stärker in den Mittelpunkt rücken. Die Coronakrise trifft die Ärmsten am härtesten. Sie haben keine Rücklagen, um neue Belastungen aufzufangen, leben in kleinen Wohnungen ohne Balkon oder Garten, sind womöglich auf die Tafeln angewiesen, die nun schließen. Ihr Leben wird nun teurer. Wenn wir uns jetzt solidarisch verhalten, wird uns das auch als Gemeinschaft zusammenschweißen. Darin liegt eine Chance. Das gilt übrigens auch für die Solidarität in Europa. Da besteht gerade Nachholbedarf.

Bleibt gesund.

Eure Charlotte